Heute schlafen wir erst einmal aus, nachdem es gestern so früh losging. Sehr kurzfristig findet Catrin eine „Gratis“-Stadtführung, für die wir uns anmelden. „Gratis“ deshalb, weil man am Ende eine Spende gibt und nicht im Voraus bezahlen muss. Die Führung startet um 11:00 Uhr, etwa 20 Minuten von unserer Unterkunft entfernt. Gegen 10:15 machen wir uns auf den Weg, um pünktlich da zu sein.
Unser Guide ist Australier, spricht aber Deutsch. Er erzählt uns, dass er einige Jahre in Leipzig und Graz gelebt hat. Sein Deutsch ist wirklich gut, nur der Akzent ist deutlich hörbar. Zu Beginn berichtet er uns etwas über die Entstehung der Stadt und erwähnt, dass Melbourne im Laufe der Geschichte mehrmals den Namen gewechselt hat. Außerdem gibt er uns einige Tipps zu Aussichtspunkten. Er erzählt von einem Hochhaus mit einer Aussichtsplattform, für die der Eintritt 40 australische Dollar kostet, und empfiehlt uns stattdessen das Shrine of Remembrance, da dort der Eintritt kostenlos ist. Ebenso rät er uns, die National Gallery of Victoria zu besuchen, um die beeindruckende Mosaikdecke zu sehen – ebenfalls kostenlos.



Dann startet die Tour durch die Stadt. Wir gehen durch viele kleine Gassen, von denen jede ihren eigenen Charakter hat. Einer der Stopps ist die berühmte Hosier Lane, eine Straße voller Graffiti. Sam, unser Guide, erzählt, dass er sich jede Woche neu auf die Tour vorbereiten muss, weil sich die Bilder ständig ändern. Eine weitere Gasse, die wir besuchen, ist die AC/DC Lane, die ebenfalls mit beeindruckenden Wandmalereien geschmückt ist.


Weitere Stationen der Führung sind die Staatsbibliothek, deren großer Lesesaal wirklich beeindruckend ist, das historische Badehaus, in das man schon für sechs australische Dollar gehen kann, sowie Chinatown und viele andere Orte, deren Namen ich schon wieder vergessen habe.


Als die Tour zu Ende ist, zeigt die Uhr 13:30. Wir suchen uns in Chinatown ein Restaurant und bestellen dort Dumplings. Danach schlendern wir noch durch einige Läden auf dem Rückweg zum Apartment. Da wir beide müde sind, legen wir uns kurz hin und schlafen tatsächlich ein.

Plötzlich bemerken wir, dass wir mehrere Anrufe und Nachrichten von Aleandro verpasst haben, den wir bei der Weltmeisterschaft kennengelernt haben. Wir hatten vereinbart, am Abend gemeinsam etwas zu unternehmen. Aleandro ist bereits mit Nico und seiner Freundin in der Stadt unterwegs, um Melbourne zu besichtigen. Offenbar stehen die drei schon vor unserem Gebäude, also springen wir schnell aus dem Bett, ziehen uns an und gehen hinunter.
Gemeinsam gehen wir in ein koreanisches All-you-can-eat-BBQ-Restaurant. Der Abend ist sehr lustig, wir reden viel und essen eindeutig zu viel. Nach etwa zwei Stunden verabschieden wir uns und gehen alle zurück zu unseren Unterkünften.